Für die Leber umdenken – und leberfreundlich leben

Bild ArztbesuchWenn sich bei der ärztlichen Routineuntersuchung eine Lebervergrößerung zeigt, ist oft der empörte Ausspruch zu hören: “Aber ich trinke doch keinen Tropfen Alkohol!” Tatsächlich muss nicht zwangsläufig Hochprozentiges im Spiel sein, wenn die Leber überdurchschnittliche Dimensionen annimmt.

Wichtig: Beim Arztbesuch gezielt die Lebergesundheit ansprechen.
Foto: djd/Deutsche Leberhilfe e.V.

“Früher war man der Ansicht, dass nur bei Alkoholmissbrauch eine Fettleber entstehen kann”, sagt Professor Dr. Peter Galle, Mitglied des Vorstands der Gastro-Liga e.V. Inzwischen sei aber klar, dass falsche Ernährung, Übergewicht und zu wenig Bewegung ebenso für die Entstehung einer Fettleber sorgen können. Die Fettleber betrifft einen großen Teil der Bevölkerung, Schätzungen reichen von zehn bis 30 Prozent. In einigen Fällen kann sich nach und nach eine Leberzirrhose und sogar Leberkrebs entwickeln. Dabei muss nicht unbedingt starkes Übergewicht zu einer Fettleber führen, auch geringes Übergewicht (Body Maß Index 26 bis 29) kann schon zu Fetteinlagerungen in der Leber führen. Es gibt auch andere Gründe für Fetteinlagerungen in die Leber wie beispielsweise ein gestörter Zuckerstoffwechsel.

Stummes Leiden bei geschädigter Leber

Da die Leber keine sensible Nervenversorgung aufweist, bleiben Erkrankungen oft lange Zeit unbemerkt. Erst bei einer Größenzunahme und Dehnung der Leberkapsel stellen sich Druckschmerzen im Oberbauch ein. Auch uncharakteristische Beschwerden wie andauernde Müdigkeit, Abneigung gegen Fett, Übelkeit und starkes Hautjucken können Anzeichen dafür sein, dass die Leber leidet. Kommen spezifische Leberzeichen wie Gelbfärbung der Haut und der Bindehaut der Augen sowie Dunkelfärbung des Urins und Entfärbung des Stuhls hinzu, so sollte umgehend ein Arzt konsultiert werden. Heute gibt es unkomplizierte Tests und Check-ups für die Leber. Sie sollten zu jeder Vorsorge gehören, denn viele Leberleiden lassen sich im frühen Stadium hervorragend behandeln.

Kleine, magere Häppchen

Um die Leber zu entlasten ist es ratsam, mehrere kleine Mahlzeiten über den Tag verteilt zu essen. Diese sollten überwiegend aus leichter Kost wie fettarmen Fleisch- und Fischsorten sowie mageren Milchprodukten, Vollkornprodukten, Obst und Gemüse bestehen. Wichtig: Ausreichend trinken, am besten Mineralwasser, Tee oder Saftschorle, denn eine hohe Flüssigkeitszufuhr unterstützt den Entgiftungsprozess. Regelmäßige Bewegung trägt neben einer gesunden Ernährung dazu bei, Übergewicht zu reduzieren. Dabei ist es wichtig, nicht zu schnell abzunehmen, ein bis zwei Kilogramm pro Monat sind ein guter Richtwert.

Ruhe und Naturheilmittel

Doch auch Wut, Ärger und andauernder Stress im Alltag belasten die Leber: Die Erholungszeiten, in denen sie ihre Abbauphasen einleitet, werden dadurch immer geringer. Wie die Psyche benötigt auch der Stoffwechsel Zeiträume der Ruhe, da dann andere Abläufe im Körper in Gang gesetzt werden als in aktiven Phasen. Auch die Natur hält Pflanzen bereit, die helfen, die Leber zu entgiften und zu stärken. So kannten bereits die Griechen und Römer die verdauungsfördernde Wirkung der Artischocke. Der in ihr enthaltene Bitterstoff Cynarin regt den Stoffwechsel der Leber an. Und Mitte des 19. Jahrhunderts wurde die leberstärkende Wirkung der ehemals hauptsächlich als Gemüse bekannten Mariendistel entdeckt. Die Wirkung solcher Substanzen wurde aber bislang nicht in wissenschaftlichen Studien bestätigt.


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